Seltsam: ein Weingut, das den Namen „Hinter der Kirche trägt“? Stimmt – ungewöhnlich ist das. Es war früher üblich, dass Weingüter sich persönliche Namen gaben. So nannten sich die Knabs „Weingut Hinter der Kirche“, weil sie zum einen gegenüber der Kirche im alten Ortskern wohnten. Vor allen Dingen aber, weil die meisten ihrer Familienweinberge in der Lage mit der alten Flurbezeichnung „Hinter der Kirche“ liegen, einen Steinwurf vom Weingut entfernt. Heute existiert diese Lagebezeichnung nicht mehr, jedoch ist und bleibt sie das Juwel des St. Georgenberges.
In drei exzellenten Lehrbetrieben in Rheinhessen und der Pfalz erlernte Oliver Knab das grundlegende Handwerkszeug des Winzers. Gekrönt wurde dies, durch den zweimaligen Gewinn des Wettbewerbs „Bester Jungwinzer Deutschlands“. Das hieraus resultierende Stipendium in Kalifornien bot darüber hinaus die Chance, den önologischen Horizont zu erweitern: Wein muss einen weingutsspezifischen und facettenreichen Charakter haben.
Guter Wein entsteht in gutem Geiste. Wenn wir das, was uns gegeben wird, in seinem Wert schätzen, kann Wunderbares daraus entstehen. Viele Reben in den Weinbergen des Weingutes sind über 50 Jahre alt – gepflanzt lange bevor Oliver Knab das Weingut übernahm. Reben in diesem Alter haben zwar wesentlich geringere Erträge, doch dafür ist die Intensität und Vielfältigkeit der Aromen in deren Beeren umso dichter. Die alten Reben geben den Weinen eine komplexe Struktur, feinen Duft, aromatischen Geschmack und ein filigranes Geflecht unverwechselbaren Wohlgeschmacks. Es ist für uns ein Glücksfall, dass diese alten Reben in der geschmacksprägenden und einzigartigen Pfeddersheimer Löß-Lehm-Erde wurzeln. Diese Erde ist im wahrsten Sinne des Wortes der wertvolle Schatz der Weinlagen St.-Georgenberg, Kreuzblick und Hochberg, und somit auch die essentielle Basis unserer Weine.